Deutscher Messerstahl
Ein typischer Messerstahl ist X46Cr13 (Werkstoffnummer 1.4034, amerikanische Bezeichnung AISI 420 C). Er enthält ca. 0,4 % Kohlenstoff und 13 % Chrom. Chrom sorgt als Ferritbildner einerseits für die Elastizität und die Härte und andererseits wirkt er durch die Passivschicht gegen Oxidation (Rostfreiheit).
Japanischer Messerstahl
Zwei japanische Stahlbezeichnungen sind Ao Gami
(青紙, japanisch: Blaupapierstahl) und Shiro Gami (白紙, japanisch:
Weißpapierstahl) - sie werden nach der Farbe des Verpackungspapiers
benannt[1] [2]. Sie sind nicht rostfrei.
Der Ao-Gami-Stahl ist ein leicht legierter japanischer Kohlenstoffstahl.
Er hat einen Gehalt von über 1 % Kohlenstoff und gilt als schwierig zu
schmieden, hat im Erfolgsfall aber die außerordentlich hohe Härte von 65
bis 66 Rockwell HRC. Analyse der Nebenbestandteile in Prozent: C = 1,2; Si = 0,1; Mn = 0,2; Cr = 0,3; W = 1,1; P < 0,025; S < 0,004[3].
Der Shiro Gami ist ein unlegierter (rostender) japanischer Kohlenstoffstahl mit feinstem martensitischem
Gefüge, nahe am japanischen Schwertstahl, und sehr hoher Schärfe; er
kann im Erfolgsfall härter angelassen werden als der Ao Gami. Analyse
der Nebenbestandteile in Prozent: C = 1,1−1,2; Si = 0,1−0,2; P < 0,025; S < 0,004[4].
Der X46Cr13 ist im Vergleich zum Shiro Gami ein Weichstahl.
Häufig werden japanische Messer aus zwei,
drei oder mehreren Schichten aus Stahl und Weicheisen laminiert, da die
Stähle wegen ihrer hohen Härte leicht brechen würden.
Siehe auch Japanisches Küchenmesser (Hōchō) und Japanisches Schwert (Katana).
Amerikanischer Messerstahl
Ein speziell für Messerklingen entwickelter Stahl, der die drei eingangs erwähnten Eigenschaften optimiert, ist der pulvermetallurgische Stahl CPM S30V von Crucible Materials Corp., Syracuse USA. Dieser Stahl enthält 1,45 % Kohlenstoff, 14 % Chrom, 4 % Vanadium und 2 % Molybdän.
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